Abstract
Nur wenige Wochen, nachdem im September 1980 eine Bombe auf dem Oktoberfest 13 Menschen tötete und 211 Menschen verletzte, wurden Shlomo Lewin und Frida Poeschke im bayerischen Erlangen durch mehrere Schüsse aus nächster Nähe getötet. Ähnlich wie beim Anschlag auf das Oktoberfest wurde auch für den Doppelmord in Erlangen nie ein Täter verurteilt und in beiden Fällen gelten tote Neonazis mit Verbindungen zur Wehrsportgruppe Hoffmann als alleinige Täter. Bis heute bestehen zahlreiche offene Fragen und ungelöste Widersprüche fort, die auf weitere Täter hinweisen. Damit bleibt ein wichtiges Kapitel des deutschen Rechtsterrorismus offen. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert diese Widersprüche anhand bereits existierender journalistischer Recherchen der vergangenen 39 Jahre, Prozessakten, Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR und parlamentarischer Initiativen.
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