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Der Machtressourcenansatz: Ein Instrument zur Analyse gewerkschaftlichen Handlungsvermögens

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Industrielle Beziehungen, 21 (3): 217-237 (2014)
DOI: 10.1688/IndB-2014-03-Schmalz

Abstract

In den vergangenen Jahren hat sich in der Gewerkschaftsforschung ein Paradigmenwechsel vollzogen. Herrschte lange Zeit ein Krisendiskurs über den gewerkschaftlichen Niedergang, betonen heute die Labor Revitalization Studies die Strategiefähigkeit von Gewerkschaften und untersuchen deren Erneuerung. Die Reorientierung schlägt sich auch in der Theoriediskussion nieder. So wird nunmehr in erster Linie nach den Machtmitteln von Beschäftigten und kollektiven Interessenvertretungen gefragt, um veränderten institutionellen und ökonomischen Rahmenbedingungen zu entgegnen. Dieser theoretisch orientierte Beitrag zum Machtressourcenansatz ordnet sich in die Debatte ein. Es wird am deutschen Beispiel gezeigt, dass Beschäftigte über Lohnabhängigenmacht verfügen, mit der sie ihre Interessen durch kollektive Mobilisierungen von Machtressourcen durchsetzen können. In dem Artikel wird das Comeback der deutschen Gewerkschaften seit der Krise 2008/09 anhand von vier zentralen Machtressourcen und verschiedenen Fähigkeiten untersucht. Wir kommen zum Schluss, dass die gewerkschaftliche Machtbasis sich konsolidiert hat, aber dass weiterhin Herausforderungen für deren dauerhafte Stabilisierung, etwa die Erosion des Flächentarifvertragssystems, bestehen.

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