Abstract
Die Digitalisierung der Arbeit und veränderte Lebensentwürfe und Lebensformen von Beschäftigten stellen die betriebliche Mitbestimmung in Deutschland vor neue Herausforderungen. So entwickelt sich die Erwerbsarbeit zu einem Spannungsfeld zwischen Bedürfnissen, Ansprüchen und Erwartungen von Beschäftigten und einem wachsenden wettbewerbsinduzierten Veränderungsdruck der Unternehmen. Interessenpolitisches Handeln von Betriebsräten kann unter diesen Bedingungen nicht mehr ausschließlich durch Stellvertreterhandeln legitimiert werden und wirksam sein. Der Interessenbezug von Betriebsratshandeln erweitert sich vielmehr durch die notwendig gewordene Einbeziehung der Expertise von Beschäftigten und deren Ansprüchen an individuelle und gruppenbezogene Beteiligungsrechte. Dies drängt zu einer Transformation betrieblicher Mitbestimmung im Sinne eines Empowerments und Enablings, einer Ermächtigung und Ermöglichung von direkter Beteiligung.
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