@meneteqel

Zur Lage der Genossenschaften – tatsächliche Renaissance oder Wunschdenken?

, and . WSI-Mitteilungen, 65 (8): 570-580 (2012)

Abstract

Kann 2012 im UN-Jahr der Genossenschaften von einer Renaissance der Genossenschaften gesprochen werden? Eine Vielzahl von Neugründungen jenseits der traditionellen Geschäftsfelder in der Wohnungswirtschaft und im Finanzsektor legt diese These nahe. Ist damit gleichsam automatisch ein Trend zu alternativen Formen des Wirtschaftens identifiziert, der sich als Abkehr vom traditionellen kapitalistischen Mainstream verstehen lässt? Der Beitrag ordnet zunächst die Vielzahl der Begriffe, die sich im Feld zwischen Genossenschaften, Gemeinwohlökonomie und solidarischer Ökonomie finden. Daran anschließend gibt er einen Überblick über Bestand und Gründungsgeschehen im Sektor der genossenschaftlich strukturierten Unternehmen. Offenkundig muss der positive Trend in beiden Größen deutlich durch den Vergleich mit anderen Unternehmensformen relativiert werden. Anhand von Branchenspezifika und vorliegenden Erkenntnissen über die Motive zum genossenschaftlichen Wirtschaften entwickeln die Autoren ein empirisch besser gesichertes Verständnis von den Potenzialen für eine gemeinschaftlich-dezentrale und demokratische Alternativökonomie. Der Beitrag schließt mit der Benennung von Forschungsdesideraten und einem Anschluss an die gegenwärtig wieder aufkommende Debatte um Wirtschaftsdemokratie.

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